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Q&A – Der VdK entwickelt einheitliche Branchenstandards

Von Beginn an war ein zentrales Ziel des Verbandes, einheitliche Branchenstandards einzuführen und zu etablieren. Warum die Bereiche um Qualität, Transparenz, Professionalität und Integrität so relevant sind und wie ein VdK-Qualitätssiegel dieses Thema voranbringen kann, beschreibt Pelin Wolk, Senior Communications Manager bei Funding Circle Deutschland und Co-Founderin des VdK, in einem ausführlichen Beitrag. Von Pelin Wolk.

Von Pelin Wolk, Co-Founderin des VdK.

Bei seiner Gründung vor einem Jahr hat sich der Verband deutscher Kreditplattformen zwei übergeordneten Zielen verschrieben: erstens der Kreditplattformbranche eine Stimme zu geben und ihren Beitrag zum deutschen Wirtschaftswachstum bekannter zu machen und zweitens das öffentliche Verständnis und Vertrauen in die Branche zu fördern. Letzteres ist eng verknüpft mit der Etablierung gemeinsamer Standards, um die Ansprüche der jungen Branche an verantwortungsvolle Geschäftsführung sowie die berechtigten Erwartungen ihrer Kunden und Geschäftspartner für alle Marktteilnehmer transparent zu kodifizieren.

Zu diesem Zweck wurden vier zentrale Bereiche identifiziert, in welchen die Gründungsmitglieder ihren Selbstanspruch durch konkrete Standards untermauern wollten: Qualität, Transparenz, Professionalität und Integrität. Die wichtige Arbeit der Definition der Qualitätsstandards nach allgemein anwendbaren und vor allem auch messbaren Kriterien wurde mit dem Vorstandsbeschluss vom 29. Mai nun den Fachausschüssen zugewiesen. Beginnend mit den Bereichen Professionalität und Integrität müssen die im Verbandskodex aufgeführten Merkmale, wie beispielsweise die Einhaltung aller maßgeblichen Gesetze und regulatorischen Rahmenbedingungen sowie die ehrliche, faire und verlässliche Marketingkommunikation, nun von den zuständigen Ausschüssen für Rechtsfragen und Europa, Risiko- und Compliance Management und Kommunikation im Einzelnen definiert werden.

Dabei kann es sich nicht um eine kurzfristig angelegte Aufgabe handeln, denn der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Die vollständige Ausarbeitung des Branchenkodex für alle vier Bereiche ist auf mehrere Jahre ausgelegt. Zudem wird dieser sich auch darüber hinaus dynamisch weiterentwickeln. So wie auch die Branche selbst: mittlerweile besteht der Verband deutscher Kreditplattformen längst nicht mehr nur aus den vier Gründungsmitgliedern, sondern umfasst eine ganze Reihe weiterer Plattformen und Unternehmen, deren Tätigkeit mit dem Kreditplattformgeschäft direkt verknüpft ist und die die weitere Entwicklung der Branche aktiv prägen.

Die Etablierung von Branchenstandards kann deshalb auch nicht sinnvoll von den Kreditplattformbetreibern allein, sozusagen im luftleeren Raum, vorangetrieben werden. Stattdessen ist es dem Verband wichtig, innerhalb des bestehenden Ökosystems ein gemeinsames Verständnis von Professionalität, Qualität, Transparenz und Integrität und deren konkreter Merkmale zu entwickeln. Schließlich sind diese Richtlinien für die Geschäftspartner der Kreditvermittler ebenso relevant wie für die Plattformbetreiber selbst. Aus diesem Grund werden auch die Assoziierten Mitglieder zu den erarbeiteten Standards konsultiert, bevor diese von der Mitgliederversammlung verabschiedet werden.

Am Ende der nun beginnenden diskussions- und arbeitsintensiven Phase soll die Entwicklung eines VdK-Qualitätssiegels nach überprüfbaren Branchenstandards stehen, welches an Plattformbetreiber vergeben wird, die diese nachweislich erfüllen. Dies wäre nicht nur für den Verband ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal auf dem deutschen Fintech-Markt, sondern würde vor allem einen großen Vertrauenszuwachs in die bankunabhängige Kreditwirtschaft selbst zur Folge haben. Und davon profitieren Plattformbetreiber, Kunden, Geschäftspartner und die deutsche Wirtschaft gleichermaßen.

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